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22.08.2014

Termingerechter Start des 35. Betriebszyklus

20 MW

© FRM II / TUM

Der FRM II stellt seit heute seinen Nutzern und Kunden aus Wissenschaft, Industrie und Medizin nach der gründlichen Überprüfung wieder Neutronen und Bestrahlungsdienstleistungen zur Verfügung.

Der FRM II befand sich nach 10 Jahren Betrieb seit dem 9. Februar 2014 in einer geplanten großen Wartungspause. Das Hauptziel dieser Wartungspause war die Durchführung vorgeschriebener umfangreicher wiederkehrender Prüfungen, die u.a. Druck- und Sichtprüfungen am Zentralkanal, an allen Strahlrohren und dem Moderatortank umfassten. Neben diesen großen 10-jährlichen Prüfungen wurde eine Vielzahl weiterer Prüfungen durchgeführt und die Pause auch für umfangreiche Wartungsarbeiten wie die Überholung der Abschaltstäbe und die Grundsanierung der Kühlturmzellen genutzt.

Gerade Prüfungen, die nach 10 Jahren Betrieb erstmalig durchgeführt werden und z.B. die Innenbesichtigung von ansonsten unzugänglichen Bereichen beinhalten, können dabei durchaus auch zu Befunden führen, die weitere ggf. auch zeitaufwändige Maßnahmen erfordern. In unserem Fall konnten die Prüfungen ohne solche Abweichungen abgeschlossen werden und auch der Nachweis der Werkstoffeignung der kernnahen Komponenten für die nächsten Betriebsjahre wurde erbracht.
Die Betriebsgenehmigung sieht in der Nebenbestimmung III.1.3 auch explizit vor, dass die Ergebnisse der zugehörigen wiederkehrenden Prüfungen der Aufsichtsbehörde und dem Sachverständigen vorzulegen sind und der Weiterbetrieb der Anlage nach den Prüfungen unter einem Zustimmungsvorbehalt des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz steht. Diese Zustimmung liegt mit Datum vom 14.08.2014 vor.
In dem schon im Spätsommer 2013 veröffentlichten Grobrahmenplan für das Jahr 2014 haben wir für die große Wartungspause eine Zeitdauer von ca. einem halben Jahr abgeschätzt und als Zieltermin für das Wiederanfahren den 19. August eingeplant. Nachdem alle geöffneten Behälter und Systeme wieder geschlossen waren, der für die Prüfungen mit Leichtwasser gefüllte Moderatortank wieder entleert, getrocknet und mit Schwerwasser gefüllt war, konnten letzte Woche schrittweise alle Systeme wieder in Betrieb genommen werden. Am Freitag, den 15.8. wurde das neue Brennelement für den 35. Zyklus eingesetzt.

Im Laufe des gestrigen Nachmittags wurden die notwendigen sicherheitstechnischen Prüfungen zur Abschaltsicherheit durchgeführt und der Reaktor angefahren. Mit den üblichen Leistungsstufen wurde die Reaktorleistung anschließend schrittweise angehoben, die Nennleistung von 20MW war kurz vor Mitternacht erreicht.

Der an vielen Stellen enge und ambitionierte Zeitplan konnte trotz mancher Verzögerung oder Verschiebung innerhalb der Wartungspause am Schluss doch eingehalten werden. Das ist vor allem dem engagierten Einsatz der Betriebsmannschaft zu verdanken, die gerade in der Endphase der Wartungspause trotz Ferien- und Urlaubszeit mit großer Flexibilität bereit war, das gemeinsame Ziel termingerecht zu erreichen.

Auch wenn der Reaktor jetzt wieder in Betrieb ist, bleibt weiterhin viel zu tun: Es ist nicht nur die Dokumentation der vielfältigen Maßnahmen der Wartungspause abzuschließen, auch viele weitere schon laufende oder für die kommenden Monate geplante Vorhaben fordern den Bereich Reaktorbetrieb, der mit oberster Priorität den sicheren Betrieb der Anlage gewährleistet.

Kontakt:

Dr. Anton Kastenmüller
Technischer Direktor
Forschungs-Neutronenquelle
Heinz Maier-Leibnitz (FRM II)
Technische Universität München
Lichtenbergstr. 1
85748 Garching, Germany
Telefon: +49 (0) 89 289 12154
E-Mail: Anton.Kastenmueller@frm2.tum.de

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