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Experimentelle Methoden
Verschiedene Längen- und Zeitskalen, die von verschiedenen Instrumenten gemessen werden können (Foto: Karin Griewatsch, Christian-Albrechts-Universitaet zu Kiel, KFN).
Wenn ein Neutron auf eine Probe trifft, können folgenden Prozesse ablaufen:
Die verschiedenen Wechselwirkungsprozesse werden bei diversen zerstörungsfreien analytischen Techniken ausgenutzt. Dabei werden verschiedene optimierte Instrumente verwendet, um Strukturen auf unterschiedlichen Längenskalen sowie Bewegungen oder Abläufe auf unterschiedlichen Zeitskalen zu messen (Abbildung, oben).
Elastische Streuung
Wenn Neutronen an Kernen oder magnetischen Momenten in Proben ohne Änderung ihrer Energie gestreut werden, wird der Streuprozess als „elastisch“ bezeichnet. Diffraktometer und Neutronenstreuinstrumente für elastische Streuung bestimmen den Winkel unter dem die gestreuten Neutronen abgelenkt werden. Dies liefert strukturelle Informationen über Atompositionen, Gittermatrix und Symmetrie, eine mögliche magnetische Ordnung oder Informationen über größere Strukturen. Instrumente für diese Untersungen sind:
Inelastische Streuung
Tritt bei dem Wechselwirkungsprozess zwischen einem Neutron mit einem Atomkern in der Probe eine Energieänderung auf und wird während des Prozesses ein Phonon erzeugt (Energiegewinn) oder absorbiert (Energieverlust), so wird der Streuprozess als inelastisch bezeichnet. Instrumente, die die Eigenschaften der Probe als Funktion der Neutronenenergie untersuchen, werden im Allgemeinen Spektrometer genannt. Diese Instrumente liefern Informationen über die orts- und zeitaufgelöste Bewegung von Teilchen sowie deren magnetische Ordnung in einer Probe. Typische Beispiele sind:
Bildgebende Verfahren und Analyse
Polarisierte Radiographie des magnetischen Streufelds eines Permanentmagneten (Foto: ANTARES, FRM II).
Bildgebende Verfahren detektieren alle Neutronen, die eine Probe passieren, d.h. alle Neutronen, die nicht aus dem Strahl durch Absorptions- oder Streuprozesse entfernt werden. Radiographie- (2-dimensionale) oder Tomographie- (3-dimensionale) Aufnahmen von verschiedenartigsten Objekten liefern dabei Informationen über die inneren Strukturen.
Prompte Gamma-Aktivierungs-Analyse (PGAA) und Neutronen-Aktivierungs-Analyse (NAA) sind nukleare Analyseverfahren. Nach Einfang eines Neutrons durch den Atomkern in einer Probe wird prompte oder verzögerte Gammastrahlung mit einer vom Isotop abhängigen, spezifischen Energie emittiert. Ihr Nachweis kann für die zerstörungsfreie, hochempfindliche Isotopenanalyse für eine große Vielfalt von Materialien verwendet werden.
Kern-und Teilchenphysik
Experimente auf dem Gebiet der Kern- und Teilchenphysik geben Informationen über fundamentale Wechselwirkungen von Teilchen sowie deren zugrunde liegenden Symmetrien.
Experimente, bei denen das Neutron Untersuchungsobjekt selbst ist, liefern genauere Informationen über das Gewicht, die Lebensdauer, die Gravitationsmasse sowie das Dipolmoment des Neutrons.
Die genaue Kenntnis dieser grundlegenden Größen sowie deren Fehler ist wichtig, um bestehende Theorien in der Physik zu untersuchen und zu verbessern.
Positron-Techniken
Analyseverfahren unter Verwendung von Positronen, basieren auf dem Prinzip, dass Positronen nach dem Eindringen in Materie mit einem Elektron entweder direkt nach kurzer Zeit oder nach Einfang in Kristalldefekten oder an der Oberfläche vernichtet (annihiliert) werden und dabei Gammastrahlung freisetzen. Diese Methode wird für Untersuchungen im Bereich der Festkörper-und Oberflächenphysik sowie für die Grundlagenforschung in der Kern-und Teilchenphysik verwendet.
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