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25.01.2024

Neues Gesicht für die Neutronenanalytik

Prof. Dr. Mirijam Zobel ist seit Anfang Januar neue Direktorin der „Neutronenanalytik für die Energieforschung“ des Jülich Centre for Neutron Science (JCNS) am Forschungszentrum Jülich. Sie betreibt am MLZ zwei wissenschaftliche Instrumente mit heißen Neutronen.

Dsc9385 1 Dsc9385 1 Prof. Dr. Mirijam Zobel vor dem ersten deutschen Forschungsreaktor FRM in Garching. © Wenzel Schürmann, FRM II / TUM

Prof. Dr. Mirijam Zobel vor dem ersten deutschen Forschungsreaktor FRM in Garching. © Wenzel Schürmann, FRM II / TUM

„Wir freuen uns außerordentlich darüber, mit Mirijam Zobel eine fachlich wie persönlich sehr geschätzte Kollegin am MLZ begrüßen zu dürfen“, sagt der Wissenschaftlicher Direktor des FRM II und MLZ, Prof. Dr. Christian Pfleiderer. Mirijam Zobel leitet seit 2021 den Lehrstuhl für Kristallographie an der RWTH Aachen.

„Ziel: Lange Spitzenforschung ermöglichen“
Mirijam Zobel wird künftig auch in Garching eine sehr aktive Rolle spielen. Für den FRM II hat sie sich unter anderem im Komitee Forschung mit Neutronen (KFN), dessen Vorsitzende sie seit Ende 2023 ist, seit ihrer ersten Wahl im Jahr 2020 engagiert eingesetzt. Dabei hat Mirijam Zobel darauf hingewiesen, wie wichtig das Wiederanfahren des FRM II ist: „Nicht nur ich, sondern viele deutsche Kolleginnen und Kollegen sehnen dieses Anlaufen herbei, weil wir alle auf dringend notwendige Neutronenmesszeiten warten, um unsere Projekte endlich voranzutreiben“, sagte sie im Interview mit der Süddeutschen Zeitung am 10. März 2023. Und sie ergänzte: „Der Reaktor in Garching ist aus technischer Sicht einer der modernsten Forschungsreaktoren mit höchsten Sicherheitsstandards und es muss das Ziel sein, hier möglichst lange weiter Spitzenforschung zu ermöglichen.“

Img-20230320-wa0011 Img-20230320-wa0011 „Es ist jetzt wichtig, in neue Infrastruktur zu investieren“, forderte Mirijam Zobel bei der Europäischen Neutronenstreu-Konferenz ECNS 2023 in Garching. © Bernhard Ludewig, FRM II / TUM

„Es ist jetzt wichtig, in neue Infrastruktur zu investieren“, forderte Mirijam Zobel bei der Europäischen Neutronenstreu-Konferenz ECNS 2023 in Garching. © Bernhard Ludewig, FRM II / TUM

Investition in Infrastruktur gefordert
In einem Strategiepapier fordert das KFN gemeinsam mit dem Heinz Maier-Leibnitz Zentrum neue Investitionen in die Neutronenforschung für eine stabile mittel- und langfristige Versorgung der deutschen Nutzer. „Es ist jetzt wichtig in neue Infrastruktur zu investieren“, sagt Mirijam Zobel, auch mit Blick auf das Modernisierungsprogramm MORIS des MLZ und neue Neutronenquellen. Die 37-Jährige betreibt in Garching zwei Instrumente: POLI und HeiDi – beides Diffraktometer, die heiße Neutronen aus dem FRM II für ihre Forschung nutzen.

Kristallographie mit hoher Relevanz
Anlässlich ihrer Berufung auf den Institutsbereich JCNS-3 freut sich Mirijam Zobel: „Das Themenfeld der Energiematerialien unterstreicht die herausragende Bedeutung moderner Streumethoden in der Materialforschung und damit auch die hohe Relevanz moderner Kristallographie und Festkörperchemie.“

20210614 bl 5779 kl 20210614 bl 5779 kl Die beiden Instrumente HeiDi (links) und POLI, Diffraktometer mit heißen Neutronen, betreibt Mirijam Zobel am MLZ. © Bernhard Ludewig, FRM II / TUM

Die beiden Instrumente HeiDi (links) und POLI, Diffraktometer mit heißen Neutronen, betreibt Mirijam Zobel am MLZ. © Bernhard Ludewig, FRM II / TUM

Forschung für Batterien und Brennstoffzellen
Im JCNS-3 werden verschiedenste Neutronenmethoden genutzt und entwickelt, um komplexe Systeme der Energietechnik in-situ und operando zu untersuchen. Darunter fallen zum Beispiel die Abbildung leichter Elemente, wie Wasserstoff und Lithium, inklusive ihrer Dynamik und Diffusion in Brennstoffzellen, Wasserstoffspeicher und Batterien. Die kristallographischen Grundlagen für diese Forschung lehrt Mirijam Zobel an der RWTH Aachen sowohl in Bachelor- als auch Masterstudiengängen.

„Wir wünschen Mirijam Zobel für ihren Start nur das Beste. Und wir freuen uns sehr darauf, künftig noch enger unter dem Dach des MLZ mit ihr zusammenzuarbeiten“, sagt Prof. Dr. Martin Müller, MLZ-Direktor für die beiden Helmholtzzentren Hereon und Forschungszentrum Jülich.

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