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10.10.2024

Girls’ Day: Auf den Spuren von Lise Meitner und Marie Curie

Auch in diesem Jahr öffnete der FRM II zum Girls‘ Day wieder die Türen. Am 25. April hatten 23 Mädchen die Chance, einen Einblick in die Welt der Neutronen und den Alltag als Wissenschaftlerin oder Laborantin zu werfen.

Titelbild 1 Titelbild 1 Auf dem Weg zur Neutronenleiterhalle wird ein kurzer Halt vor dem alten Reaktor für ein Gruppenfoto gemacht. © FRM II / TUM

Auf dem Weg zur Neutronenleiterhalle wird ein kurzer Halt vor dem alten Reaktor für ein Gruppenfoto gemacht. © FRM II / TUM

„Kennt ihr eine berühmte Physikerin?“, fragten die beiden Vortragenden Veronika Reich (Helmholtz-Zentrum Hereon) und Dr. Johanna K. Jochum (TUM), beide Wissenschaftlerinnen am Heinz Meier-Leibniz-Zentrum (MLZ). Eine gar nicht so leichte Frage für die Besucherinnen anlässlich des Girls‘ Day 2024. Ein Teil ließ sich durch das Lise-Meitner-Shirt von Johanna Jochum auf die richtige Fährte locken und auch von Marie Curie hatten die meisten schonmal gehört. Doch bei den Vorträgen lernten die Siebt- bis Zehntklässlerinnen neben spannenden Inhalten über Neutronen und den FRM II noch weitere bedeutende Wissenschaftlerinnen kennen.

Fragen, Fakten und faszinierende Entdeckungen
Nach anfänglichem Zögern begannen die Besucherinnen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herauszufordern. Sie stellten Fragen wie etwa: „Was ist bei Chernobyl passiert?“, „Ist es gefährlich, einen Wecker mit Radiumziffern anzufassen?“ und „Wer arbeitet hier überhaupt?“
Die Schülerinnen lernten viel Neues: „Chernobyl war eine Reihe von unglücklichen Zufällen, Konstruktions- und Bedienfehlern, sowie unzureichender Sicherheitsmaßnahmen. Durch eine Überhitzung der Brennelemente kam es letztendlich zur Explosion des Reaktorkerns und große Mengen an Radioaktivität wurde freigesetzt.“ Dass so etwas in Garching wegen der ganz anderen Technik gar nicht passieren kann, erklärten die Wissenschaftlerinnen ebenfalls.
„Von archäologischen Funden wie Dino-Eiern, über Nadelspitzen für die Medizin, bis zu Schneckenzähnen haben wir schon alles durchleuchtet“, berichtete Dr. Tobias Neuwirth (TUM) und brachte sie damit auf jeden Fall zum Staunen.

Kaffeetasse bild2 Kaffeetasse bild2 Visualisierung der Funktionsweise des Instruments ANTARES anhand eines Beispiels, wie Kaffee in einer Espressokanne gekocht wird. © Tobias Neuwirth

Visualisierung der Funktionsweise des Instruments ANTARES anhand eines Beispiels, wie Kaffee in einer Espressokanne gekocht wird. © Tobias Neuwirth

Neutronenstrahlung im Blick: Vom Modell in die eindrucksvolle Realität
Tobias Neuwirth, Post-Doktorand am FRM II, hatte neben den genauen Zahlen und Fakten auch ein eigenes Instrument dabei. Mit seinem nachgebauten ANTARES Modell, einem wissenschaftlichen Instrument für Radiografie und Tomografie, demonstrierte er die Neutronenradiografie eines Objekts. Im Modell simuliert durch die Bestrahlung einer Glühbirne mit Licht. Er veranschaulichte eindrucksvoll die Funktionsweise seines Instruments und präsentierte ein faszinierendes Video aus dem echten ANTARES, welches das Kaffeekochen in einer Espressokanne zeigt.
Nach einem Spaziergang über das Gelände und einer kurzen Sicherheitskontrolle ging es in die Neutronenleiterhalle. Mit großer Faszination blickten die Schülerinnen auf die Neutronenleiter, die in der Realität wesentlich imposanter waren als auf Bildern.

Mit Kittel und Schutzbrille in die Praxis
Wie hoch ist die Strahlung von Bananenchips, wie trennt man zwei Phasen voneinander und wie schützt man sich mit Gummihandschuhen vor Kontamination? Im Labor durften die Mädchen anschließend mit Kitteln und Schutzbrillen selbst ans Werk und machten spannende Entdeckungen.
„0,1 µSv – ist das viel oder wenig Strahlung?“, fragte Tabea Bartelt vom Forschungszentrum Jülich, die die Schülerinnen im Labor betreute, und prüfte so ihr Wissen, das sie aus den Vorträgen mitgebracht hatten. „Natürlich wenig – das ist die Strahlendosis einer Banane, sozusagen „Alltagsstrahlung“, ordneten die Schülerinnen korrekt ein.

Collage bild3 Collage bild3 Im Labor durften die Mädchen selbst mit einem Geigerzähler die Strahlung verschiedener Objekte, wie Bananenchips oder Sandstein, messen. © FRM II / TUM

Im Labor durften die Mädchen selbst mit einem Geigerzähler die Strahlung verschiedener Objekte, wie Bananenchips oder Sandstein, messen. © FRM II / TUM

Auf zur Parabelrutsche: Die Entdeckungsreise ist noch nicht vorbei
Mit großem Interesse verfolgten die Mädchen die verschiedenen Stationen und fanden, dass die Zeit am FRM II viel zu schnell verging.
Ganz enttäuscht sind die Nachwuchswissenschaftlerinnen allerdings nicht, denn der Garchinger Campus hat noch viel mehr zu bieten. Dank der Vortragenden sind sie schon auf die Parabelrutsche und das echte Periodensystem im Chemiegebäude aufmerksam geworden und können es kaum erwarten, die Welt der Naturwissenschaft weiter zu erkunden.
Mit einem Kopf voller neuer Erkenntnisse, verstärktem Wissensdrang und einer prall gefüllten Goodie-Bag machten sich die Teilnehmerinnen auf den Weg zum Gebäude der TUM School of Computation, Information and Technology an der Technischen Universität München, um die Rutschen dort auszuprobieren.
Am Ende des Tages zeigten sich Johanna Jochum und Veronika Reich zufrieden: „Wir sind sicher, dass wir die eine oder andere schon bald wiedersehen werden – sei es bei einem Praktikum oder einer Führung für Besuchende, die ab 16 Jahren angeboten wird.“

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