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18.04.2023

FRM II vom Ende der Kernenergie nicht betroffen

Am 15. April endete die gewerbliche Nutzung der Kernkraft zur Stromerzeugung in Deutschland gemäß Atomgesetz. Die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) ist von diesem Beschluss nicht betroffen.

Mitarbeiter frm-1 Mitarbeiter frm-1 Mitarbeitende des FRM II vor dem FRM (alt), auch bekannt als „Atom-Ei“. Dort hatte im Jahr 1957 das Atomzeitalter in Deutschland begonnen. Er befindet sich in der Stilllegung. Auf dem Gelände des FRM II finden sich also in direkter Nachbarschaft der erste deutsche Kernreaktor und der letzte in Betrieb befindliche deutsche Reaktor mit einer Leistung über 1 MW.

Mitarbeitende des FRM II vor dem FRM (alt), auch bekannt als „Atom-Ei“. Dort hatte im Jahr 1957 das Atomzeitalter in Deutschland begonnen. Er befindet sich in der Stilllegung. Auf dem Gelände des FRM II finden sich also in direkter Nachbarschaft der erste deutsche Kernreaktor und der letzte in Betrieb befindliche deutsche Reaktor mit einer Leistung über 1 MW.

Der FRM II befindet sich derzeit ebenfalls nicht im Leistungsbetrieb. Nach einer Mikroleckage im sogenannten Zentralkanal läuft noch immer die Herstellung dieses Ersatzteils. „Die Beschaffung eines hochkomplexen Einzelstücks von höchsten nuklearen Anforderungen erfordert besondere Sorgfalt und erfolgt unter intensiver Begutachtung des von der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde bestellten Sachverständigen“, sagt der Technische Direktor des FRM II, Dr. Axel Pichlmaier.

Neutronen für Experimente und Krebsbehandlungen fehlen
Derzeit kann der FRM II daher den wissenschaftlichen Nutzenden keine Neutronen für Experimente zur Verfügung stellen. Wichtige Fragen zu gesellschaftlich relevanten Themen von physikalischer Grundlagenforschung, Lebenswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, bis hin zu Materialforschung und Energiethemen, die nur mit Neutronen beantwortet werden können, müssen daher noch auf ihre Lösung warten. Wichtige Radioisotope zur Therapie von Krebs werden nicht erzeugt und besonders homogen dotiertes Silizium, unverzichtbar für die Energiewende, wird ebenfalls nur außerhalb von Deutschland produziert. „Das Ende dieser Durststrecke ist aber absehbar: Im Jahr 2024 wird es wieder wissenschaftlichen Betrieb am FRM II geben“, sagt Pichlmaier.

Stillstand bedeutet viel Arbeit
Die Stillstandszeit ist unterdessen alles andere als „still“. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Heinz Maier-Leibnitz Zentrum modernisieren ihre wissenschaftlichen Instrumente und machen sie im sogenannten MORIS-Programm fit für das nächste Jahrzehnt. Die Neutronenquelle, der FRM II, wird auch im Stillstand gehegt und gepflegt. „Gerade in der jetzt erzwungenen langen Wartungspause führen unsere Mitarbeitenden fast 2000 wiederkehrende Prüfungen an allen Systemen durch, um deren spezifikationsgerechten Zustand jederzeit nachzuweisen“, erklärt Pichlmaier. „Zusätzlich werden sie technisch auf den neuesten Stand gebracht. So nutzen wir jetzt diesen Stillstand, um Pausen in der Zukunft zu minimieren. Wir sind stolz darauf, an dieser weltweit herausragenden Anlage zu arbeiten.“
Seit 16. April ist der FRM II nicht nur der Reaktor in Deutschland mit dem höchsten Neutronenfluss. Er ist auch der stärkste Reaktor mit Erlaubnis zum Leistungsbetrieb. Und Pichlmaier versichert: „Wir arbeiten darauf hin und freuen uns darauf, ihn bald wieder in den Dienst der Wissenschaft stellen zu können.“

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