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15.03.2021

EU-Projekt für 45 Postdoktoranden

Neutronenkurs in Jülich und am MLZ Neutronenkurs in Jülich und am MLZ Jährlich findet in Jülich und am MLZ in Garching ein zweiwöchiger Neutronenkurs statt. Auch dieser wird Teil des strukturierten Postdoktoranden-Trainings. © W. Schürmann / TUM

Jährlich findet in Jülich und am MLZ in Garching ein zweiwöchiger Neutronenkurs statt. Auch dieser wird Teil des strukturierten Postdoktoranden-Trainings. © W. Schürmann / TUM

Die drei Partner des Heinz Maier-Leibnitz Zentrums starten im Herbst 2021 ein Trainingsprogramm für 45 Postdoktoranden. Die Europäische Union (EU) fördert das Projekt über fünf Jahre mit gut 3,3 Millionen Euro. Weitere 5 Millionen Euro steuern die drei Partner bei.

Ziel des Projekts „Global Neutron Scientists“ (GNeuS) ist es, eine neue Generation exzellenter Neutronenforscherinnen und -forscher auszubilden. Die europäische Forschung mit Neutronen ist seit Jahrzehnten führend in der Welt. Jedoch nimmt die Zahl der Neutronenquellen in Europa seit einigen Jahren altersbedingt ab und damit verringern sich auch die Ausbildungsmöglichkeiten für den Nachwuchs. Zwar wurden und werden große, leistungsfähige Quellen neu gebaut, wie die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) in Garching oder die Europäische Spallationsquelle (ESS) in Schweden. Ausbildung findet traditionell aber oft an kleineren, leistungsschwächeren Quellen statt, um die Spitzenquellen effizient für die Forschung zu nutzen. GNeuS bringt die vorhandenen Kapazitäten nicht nur strukturiert zusammen, sondern ergänzt sie um interdisziplinäre und sektorübergreifende Kompetenzen, die wesentlich für einen weiteren Erfolg der europäischen Forschung mit Neutronen sind.

„Exzellente Nachwuchskräfte“

Neutronenleiterhalle Neutronenleiterhalle Ein Blick in die Neutronenleiterhalle zeigt mehr als die Hälfte der am MLZ verfügbaren rund 30 Neutronenstreuinstrumente. © W. Schürmann / TUM

Ein Blick in die Neutronenleiterhalle zeigt mehr als die Hälfte der am MLZ verfügbaren rund 30 Neutronenstreuinstrumente. © W. Schürmann / TUM

„Nur durch exzellente Nachwuchskräfte kann sichergestellt werden, dass solch große Investitionen wie das MLZ, die ESS, aber auch in Zukunft die „High-Brilliance neutron Source“ (HBS) den erwarteten Nutzen für die Gesellschaft bringen und dass bahnbrechende Erkenntnisse erzielt werden, die mit anderen Sonden so nicht möglich sind“, erläutert Prof. Thomas Brückel, Direktor am Jülich Centre for Neutron Science (JCNS). Er freut sich, dass das MLZ mit seiner engen Verbindung von Helmholtz und Universität durch die EU-Förderung dafür offensichtlich als der ideale Standort anerkannt worden ist.

Neutronenquellen und Industrie beteiligt

Neben den federführenden Antragstellern Forschungszentrum Jülich, Technische Universität München und Helmholtz-Zentrum Geesthacht, die die Postdoktoranden unter Vertrag nehmen werden, beteiligen sich 19 weitere Partner an dem Projekt. Darunter finden sich führende Neutronenquellen aus Europa und Asien sowie Firmen und Dienstleister aus unterstützenden Bereichen, wie Experten für die Entwicklung und Herstellung von Bauteilen für Instrumente, internationale Chemieunternehmen, Patentanwälte und Spezialisten für Wissenschaftskommunikation. Jeder Postdoktorand muss im Rahmen des Programms auch Erfahrung in einem solchen Sektor gewinnen.

Verzahnt mit Doktorandenausbildung

Darüber hinaus können die GNeuS-Postdocs in die Betreuung von Doktoranden sowie von Teilnehmenden an Sommerschulen und Neutronenkursen involviert werden, um ihre Lehr- und Betreuungsfähigkeiten weiterzuentwickeln. Voraussichtlich im Herbst 2021 wird die erste von drei Bewerbungsrunden für interessierte Nachwuchsforscher starten.

Originaltext: Angela Wenzik / Forschungszentrum Jülich

Weitere Informationen:

„Global Neutron Scientists“ (GNeuS) ist ein H2020-MSCA-COFUND-2020-Projekt des Marie-Sklodowska-Curie-Aktionsprogramms im Rahmen der Säule “Wissenschaftliche Exzellenz” von Horizont 2020. Das Förderprogramm zielt darauf ab, Exzellenz in der Ausbildung, Mobilität und Laufbahnentwicklung von Forschern zu fördern und so die besten Praktiken der Marie-Sklodowska-Curie-Maßnahmen zu verbreiten.

Dieses Projekt wurde im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 der Europäischen Union unter der Marie-Skłodowska-Curie-Finanzhilfevereinbarung Nr. 101034266 gefördert.

Weitere Partner im GNeuS-Projekt:

  • China Spallation Neutron Source, CSNS, China
  • Institut Laue-Langevin, ILL, France
  • European Spallation Source, ESS, Sweden
  • Joint Institute for Nuclear Research, JINR, Russia
  • Japan Proton Accelerator Research Complex, J-PARC, Japan
  • Budapest Neutron Center,Hungary
  • ENEA, Italy
  • Exact-Lab, Italy
  • Dynaxion, The Netherlands
  • Hoffmann Eitle, Germany
  • JJ x-Ray DTU Science Park, Denmark
  • Mirrotron Ltd, Hungary
  • Promoscience, Italy
  • Solvay, France
  • Philip Morris
  • International, Switzerland
  • BASF
  • Swiss Neutronics AG
  • Bilfinger Noell GmbH
  • S-DH GmbH

Kontakt:
Dr. Flavio Carsughi, JCNS Science Office
Forschungszentrum Jülich
Außenstelle am Heinz Maier-Leibnitz Zentrum
Tel. 089 289-10703
E-Mail: f.carsughi@fz-juelich.de

Pressekontakt:
Angela Wenzik, Wissenschaftsjournalistin
Forschungszentrum Jülich
Tel. 02461 61-6048
E-Mail: a.wenzik@fz-juelich.de

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