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19.09.2023

Präzise drehen in drei Freiheitsgraden: MLZ-Preis für Prof. Wolfgang Schmahl

Den MLZ-Preis für Instrumentierung und wissenschaftliche Nutzung erhält dieses Jahr Prof. Dr. Wolfgang Schmahl von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er hat sich insbesondere um den Bau und den Betrieb der wissenschaftlichen Instrumente RESI und SPODI verdient gemacht.

Img 0110 compressed Img 0110 compressed Prof. Peter Müller-Buschbaum (l.) überreicht Prof. Wolfgang Schmahl (r.) den MLZ-Preis © Reiner Müller, FRM II

Prof. Peter Müller-Buschbaum (l.) überreicht Prof. Wolfgang Schmahl (r.) den MLZ-Preis © Reiner Müller, FRM II

Überlebensgroß war Prof. Dr. Wolfgang Schmahl bei der Preisverleihung. Weil er persönlich nicht anwesend sein konnte, war die Übergabe des MLZ-Preises aufgezeichnet worden. Der Film wurde beim jährlichen Treffen der Universitätsgruppenleiter am Heinz Maier-Leibnitz Zentrum im September abgespielt.

Frühe Beteiligung an wissenschaftlichen Instrumenten
In seiner Laudatio hob der Wissenschaftliche Direktor des Heinz Maier-Leibnitz Zentrums (MLZ) und FRM II, Prof. Dr. Peter Müller-Buschbaum, die frühe Beteiligung von Wolfgang Schmahl am FRM II und MLZ hervor: „Seit den ersten Tagen des FRM II war er an Konstruktion und Betrieb der Instrumente RESI und SPODI beteiligt.“

Erfolgreiche Entwicklungen für Messgäste
Sein eigenes Forschungsfeld, die Nickel-Titan-Formgedächtnis-Legierungen, trieb Schmahl dabei zu speziellen Entwicklungen. So geht etwa ein Lastrahmen auf seinen Lehrstuhl für anorganische und biogene Geomaterlien zurück, der horizontal und vertikal an den einfallenden Strahl anpassbar ist. Die Lastrahmen, die im Laufe der Jahre über Prof. Schmahl entwickelt wurden, „gehören zum Portfolio und werden von vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erfolgreich an den Diffraktometern STRESS-SPEC und SPODI genutzt“, sagte Müller-Buschbaum.

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Pionier in Gutachterausschuss
Um die Neutronenstreuung verdient gemacht hat sich Wolfgang Schmahl auch als aktives Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie. Hier setzte er sich für Weiterentwicklungen ein und, so Müller-Buschbaum, „holte die ganze Kristallografiewelt nach München“, als er zwei Jahrestreffen der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie organisierte. Als ein „Referee Pionier“ bezeichnet ihn Peter Müller-Buschbaum zudem, weil er als in der Gutachterrunde von 2004 an die ersten Messzeitanträge für die Forschungs-Neutronenquelle begutachtete. Fünf Jahre lang brachte sich Wolfgang Schmahl als Experte im Gutachterausschuss der Neutronenquelle ein.

Engagement für Nachwuchs in Neutronenstreuung
Auch der Nachwuchs liegt Wolfgang Schmahl am Herzen. „Er ist eine der treibenden Kräfte des Master Programms MaMaSELF (Master in Materials Science powered by Large Scale Facilities)“, sagt Peter Müller-Buschbaum. Viele Studierende aus aller Welt erhalten innerhalb dieses Programms die Chance, Neutronenstreuexperimente am MLZ durchzuführen „und damit ihre Karriere zu starten“, so Müller-Buschbaum.
Wolfgang Schmahl gab sich bescheiden und zeigte sich zunächst verwundert, dass er den Preis erhalte. Er dankte dem MLZ und vor allem seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Stolz sei er etwa auf eine Doktorarbeit von Alexander Heldmann, der die Auswertungssoftware für den Lastrahmen geschrieben und sehr erfolgreich eingesetzt habe. Sie kann sich in allen drei Freiheitsgraden äußerst präzise drehen und ermöglicht es etwa mechanische Eigenschaften von Stahl- oder Titanlegierungen zu messen. „Das war eine ganz großartige Leistung des Doktoranden“, sagte Schmahl, nicht ohne dabei auch den beiden Betreuern am MLZ, Dr. Markus Hölzel und Dr. Michael Hofmann, zu danken. Die Instrumentierung am MLZ und das MaMaSELF-Projekt bereiten Prof. Schmahl immer noch „sehr große Freude“.

Bisherige Preisträger des MLZ-Preises:
2019: Prof. Dr. Götz Eckold
2020: Prof. Dr. Georg Roth
2021: Prof. Dr. Peter Böni
2022: Prof. Heinz-Günter Brokmeier

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