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26.03.2019
LENS beginnt Tätigkeit für eine starke Europäische Neutronenforschung
Die LENS-Mitglieder halten ihre ersten Generalversammlung ab und die erste Vorstandssitzung. © Petkova / ESS
Die Mitglieder eines strategischen Konsortiums europäischer Neutronenforschungseinrichtungen, die League of advanced European Neutron Sources (LENS), haben offiziell mit ihrer Tätigkeit begonnen, um die Zusammenarbeit bei der Nutzung von Neutronen, bei Technologieentwicklung, Innovation, Information, Ausbildung und Strategien voranzubringen. Indem Richtlinien unter den Partnern abgestimmt werden, setzt sich LENS für seine Nutzergemeinschaft ein und stärkt die Europäische Neutronenforschung.
Die Mitglieder von LENS hielten ihre erste Generalversammlung und die erste Vorstandssitzung am 26. März 2019 in Liblice in der Tschechischen Republik ab. Das Konsortium verabschiedete und unterzeichnete eine Satzung, die die Ziele von LENS genau beschreibt, die Arbeit der Satzungsorgane lenkt und einen Rahmen für die Arbeitsgruppen schafft, die für die Ausführung der geplanten Maßnahmen verantwortlich sind. Der Direktor des Institut Laue-Langevin (ILL) in Frankreich, Helmut Schober, wurde zum Vorsitzenden von LENS gewählt, der Direktor der ISIS Neutron and Muon Source in Großbritannien, Robert McGreevy, zu seinem Stellvertreter.
Eine gemeinsame Veranstaltung zum Start von LENS
An die Unterzeichnungszeremonie schloss sich eine öffentliche Veranstaltung an, die den Auftakt von LENS im Beisein von rund 80 Regierungsvertretern feierte, darunter nationale Delegierte des European Strategy Forum on Research Infrastructures (ESFRI), der Europäischen Kommission und der breiteren wissenschaftlichen Gemeinschaft.
„Materialforschung wird die Basis für Zukunftstechnologien schaffen, die benötigt werden, um einen nachhaltigen, hohen Lebensstandard auf der ganzen Welt zu ermöglichen“, so der neu gewählte Vorsitzende von LENS, Helmut Schober. „LENS wird dabei helfen diese Technologien zu entwickeln, indem der Ressourceneinsatz bei der Neutronenforschung durch eine strategische Koordination der Neutronenforschungseinrichtungen optimiert wird.“
Von links nach rechts: Jürgen Neuhaus | MLZ ; Thomas Gutberlet | FZJ ; Geir Helgesen | IFE ; Robert McGreevy | ISIS ; Helmut Schober | ILL ; Eric Eliot | LLB ; Tamás Belgya | BNC ; Christian Rüegg | PSI ; Sharon Cosgrove | ESS. © Petkova / ESS
Die Veranstaltung bot auch Podiumsdiskussionen über die langfristige Nachhaltigkeit von Neutronenquellen und die vielfältigen Arten wie Neutronen zu exzellenter Forschung beitragen und Innovation vorantreiben. Als ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Ziel Wissenschaftler zu fördern und ihre Bedürfnisse anzusprechen bemüht sich LENS um gute Arbeitsbeziehungen zur European Neutron Scattering Association (ENSA). LENS wird in engem Dialog mit der League of European Accelerator-based Photon Sources (LEAPS) stehen, einem strategischen Konsortium, das Synchrotron-Einrichtungen und Nutzer von Freie-Elektronen-Lasern in Europa zusammenbringt. Sowohl Vertreter von ENSA als auch von LEAPS nahmen an der LENS Auftaktveranstaltung in Liblice teil.
Die LENS-Mitgliederbasis erweitert sich
LENS wurde 2018 mit dem Hauptziel gegründet, Diskussionen und Entscheidungsprozesse zu vereinfachen, die das Potential besitzen die Europäische Neutronenforschung zu stärken. Die acht Gründungsmitglieder umfassen nationale und internationale Neutronenforschungseinrichtungen aus Frankreich, Deutschland, Ungarn, Norwegen, Schweden, Schweiz und Großbritannien.
Die Veranstaltung in Liblice markierte die erste Ausweitung der Mitgliederbasis des Konsortiums. Als neuntes Mitglied wurde das Forschungszentrum Jülich mit dem Jülich Centre for Neutron Science (JCNS) willkommen geheißen. LENS ist offen für neue Mitglieder und qualifizierte Neutronenforschungseinrichtungen, die internationalen Zugang zu ihren Versuchsvorrichtungen gewähren, und auch Forschungsdienste sind jederzeit zum Beitritt eingeladen. Auf diese Weise hilft LENS einen Beitrag zur wissenschaftlichen Integration Europas zu leisten.
Der Auftakt zu LENS wurde am Abend des 68. ESFRI Forum Meetings abgehalten, das hohe Beamte aus der Wissenschaftspolitik zusammenbrachte, stellvertretend für die Wissenschaftsminister jedes teilnehmenden Staates. „Wir begrüßen den Beginn von LENS. Abgestimmte Vorgehen dieser Art unterstützen eine bessere Nutzung und Entwicklung von Forschungsinfrastrukturen in Europa. Dies steht im Einklang mit der Vision, die ESFRI für die Europäische Wissenschaft hat.“, erklärte Jan Hrušák, der Vorsitzende von ESFRI.
Die Zukunft mit den Fähigkeiten der Mitglieder gestalten
Um die großen Herausforderungen, denen unsere Gesellschaften gegenüberstehen, zu lösen, ist oft die Entwicklung neuer Hochleistungsmaterialien erforderlich. Maßgeschneiderte Materialien und Materialsysteme werden für die Weiterentwicklung von Schlüsseltechnologien benötigt, von der Informationstechnologie und Konzepten für erneuerbare Energien, bis hin zu sichereren und umweltfreundlicheren Transportsystemen und lebensrettenden medizinischen Anwendungen. Die Untersuchung von Materialien mit Neutronen ist eine Säule der analytischen Techniken in dieser Erkenntnisreihe.
Neutronenbasierte analytische Einrichtungen werden in zahlreichen Disziplinen genutzt, über die gesamte Bandbreite von Wissenschaft und Technologieentwicklung hinweg, und erbringen eine hohe sozio-ökonomische Wirkung. Europa hat in diesem Bereich globale Führungsposition erreicht und dient einer sehr breiten wissenschaftlichen Gemeinschaft von mehr als 5.000 Forschern mit der Bereitstellung von mehr als 32.000 Instrumententagen an Neutronenstreueinrichtungen.
Text: Ralph Dieter / ILL
Members of LENS:
• Budapest Neutron Centre, Ungarn
• European Spallation Source, Schweden
• Forschungszentrum Jülich, Deutschland
• Heinz Maier-Leibnitz Zentrum, Deutschland
• Institut Laue-Langevin, Frankreich
• Institute for Energy Technology, Norwegen
• ISIS Neutron & Muon Source, Großbritannien
• Laboratoire Léon Brillouin, Frankreich
• Paul Scherrer Institute, Schweiz
Broschüre
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