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14.11.2017
Hochrangiger Besuch aus Argentinien
Die wissbegierigen Besucher aus Buenos Aires (v.l.n.r. von links nach rechts Javier Santisteban, Miguel Vicente Alvarez, Gabriel Juarez, Manuel Suarez, und Karina Pierpauli. (Foto: FRM II / TUM) © FRM II / TUM
Die National Atomic Energy Commission (CNEA), Argentinien baut zur Zeit einen neuen 30MW Multifunktionsreaktor in Buenos Aires, der zu Beginn des kommenden Jahrzehnts in Betrieb gehen soll. Auch in Argentinien wächst der Bedarf an Radioisotopen, deshalb ist deren Produktion auch ein Hauptzweck der neuen Neutronenquelle.
Vor allem aber soll der neue Reaktor einen hohen Neutronenfluss liefern, um damit sowohl die Bedürfnisse der Wissenschaftler als auch der Industrie zu befriedigen. Das Augenmerk liegt dabei auf der Neutronenstreuung mit kalten und thermischen Neutronen, dem so genannten LAHN (Laboratorio Argentino de Haces de Neutrones). Dessen Wissenschaftlicher Direktor, Dr. Javier Santisteban, und die Verwaltungsdirektorin Karina Pierpauli haben sich deshalb im September auf eine ausgedehnte Europareise zu allen wichtigen Neutronenquellen begeben. Am FRM II waren sie, um Kooperationsmöglichkeiten zu besprechen.
An diesem neuen Reaktor werden im ersten Anlauf eine Imaging-Beamline (ASTOR) und ein Diffraktometer (ANDES) für materialwissenschaftliche Experimente installiert werden. Die Argentinier haben deshalb Dr. Burkhard Schillinger und Dr. Michael Hofmann vom FRM II angesprochen um im Instrumentierungsausschuss für die Auslegung dieser Geräte beratend mitzuarbeiten. Eine erste Evaluierungsrunde fand dazu bereits Mitte März 2017 in Buenos Aires statt. Aber es geht nicht nur um Gespräche: So hat Dr. Aureliano Tartaglione, der zukünftige Instrumentverantwortliche für ASTOR, für ein Jahr bei Dr. Burkhard Schillinger am Instrument ANTARES mitgearbeitet. Seit 1. September sind zwei weitere junge Wissenschaftler aus Argentinien, Dr. Manuel Suarez und Gabriel Juarez für neun Monate Training hier vor Ort. Manuel Suarez wird in Zukunft die Probenumgebungsabteilung für LAHN leiten und hospitiert derzeit bei Dr. Jürgen Peters. Gabriel Juarez ist der zukünftige Instrumentwissenschaftler für ANDES und arbeitet deshalb eng mit Dr. Michael Hofmann zusammen.
Dr. Javier Santisteban und Dr. Michael Hofmann arbeiten auch gemeinsam wissenschaftlich an einem Projekt zu Textur und Eigenspannungen in extrudierten Rohren aus Zirkoniumlegierung (Texture, dislocation densities and residual stresses in Zirconium alloys tubing). Dafür haben sie über eine Drittmittelförderung (CONICET/BAYLAT) Reisemittel für die Jahre 2017 und 2018 zur Verfügung. Als das Gespräch zur geplanten Kooperation im September stattfand, hatte er gemeinsam mit Dr. Miguel Vincente-Alvares (Instrumentverantwortlicher ANDES) eine Messung am FRM II und war deshalb schon vor Ort. Die Wissenschaftler dies- und jenseits des Atlantik arbeiten also bereits seit längerem hervorragend zusammen.
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