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20.08.2015

Helmholtz International Fellow aus Japan forscht in Garching

Gruppenfoto mit K. Kakurai Gruppenfoto mit K. Kakurai Dr. Kazuhisa Kakurai (links), der diesjährige Gewinner des Helmholtz International Fellow Award, ist am MLZ angekommen und diskutiert mit den MLZ-Direktoren Prof. Thomas Brückel (Mitte) und Prof. Winfried Petry (rechts). © C. Niiranen / FRM II

Dr. Kazuhisa Kakurai (links), der diesjährige Gewinner des Helmholtz International Fellow Award, ist am MLZ angekommen und diskutiert mit den MLZ-Direktoren Prof. Thomas Brückel (Mitte) und Prof. Winfried Petry (rechts). © C. Niiranen / FRM II

Gerade ist Dr. Kazuhisa Kakurai, der diesjährige Gewinner des Helmholtz International Fellow Award, am MLZ angekommen. Der Aufenthalt und die Experimente, die er hier an der Forschungs-Neutronenquelle durchführen wird, sind Teil der Auszeichnung.

Diese Möglichkeit zu experimentieren schätzt er ganz besonders: „Hier in Garching möchte ich gerne magnetische Systeme mit komplexen Strukturen mit dem Kleinwinkel-Instrument KWS-2 und chirale magnetische Systeme mit polarisierten Neutronen an Diffraktometer POLI untersuchen.“ Gerade letzteres stellte offenbar eine große Herausforderung dar, denn natürliche Kristalle haben immer links- und rechtsdrehende magnetische Strukturen. Kakurai allerdings bekam Kristalle mit definierter Chiralität; sie drehen links, rechts und er hat auch einen gemischt chiralen, die er nun untersuchen will. So wird er zunächst bis Ende September in Deutschland bleiben, aber in den nächsten Jahren immer wieder zurückkommen und weitere Experimente durchführen.

Für Kakurai ist besonders interessant, dass das JCNS sehr viel Erfahrung mit Filtern für polarisierte Neutronen hat; bei kontinuierlichen Neutronenstrahlen sind diese so genannten He3-Filter interessant, für gepulste Neutronenquellen wie die in Japan absolut essentiell. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den japanischen und den deutschen Neutronenstreuern bietet sich an, auch wenn es „bereits auf der persönlichen Ebene vielfache und enge Zusammenarbeit gibt“, wie er betont. Diese fruchtbare Zusammenarbeit weiter zu intensivieren ist sein Wunsch, der offensichtlich auf viel Gegenliebe stößt, denn das wünschen sich auch die MLZ-Wissenschaftler in Garching, wie die MLZ-Direktoren Prof. Thomas Brückel und Prof. Winfried Petry betonen.

Kakurai spricht hervorragendes Deutsch, denn er hat bereits seine Gymnasialzeit in Düsseldorf verbracht und anschließend an der LMU Physik studiert. Seine damalige Diplomarbeit befasste sich mit Röntgenstreuuntersuchungen von Defekten in Kristallen am Lehrstuhl von Prof. Johann Peisl. Er promovierte dann auf dem Gebiet der Neutronenstreuung bei Prof. Hans Dachs und Prof. Michael Steiner am Hahn-Meitner-Institut Berlin. 1988 erreichte ihn eine Anfrage von Prof. Yasuo Endoh und so kehrte nach insgesamt 25 Jahren in Deutschland nach Japan zur Tohoku Universität zurück. Das Angebot enthielt einen besonderen Anreiz: die Neutronenquelle JRR 3 in Tokai wurde gerade von Grund auf modernisiert und sollte ganz neue moderne Instrumente bekommen. Eine neue, vom Beschleuniger betriebene Neutronenquelle war geplant und wurde als gepulste Neutronenquelle am Japan Proton Accelerator Research Complex (J-PARC) in Tokai verwirklicht. Kakurai setzte seine Laufbahn in der Neutronenstreugruppe des Instituts für Festkörperphysik (ISSP) der Universität Tokio fort. 2005 schlossen sich das Japan Atomic Energy Research Institute (JAERI) und Japan Nuclear Cycle Development Institute (JNC) zur JAEA, der Japan Atomic Energy Agency zusammen, die unter ihrem Dach verschiedene wissenschaftliche Disziplinen vereinigt. Kakurai wurde zunächst Gruppenleiter der Polarized Neutron Magnetism Group und leitete später das Quantum Beam Science Direktorat der JAEA, die mit Neutronen, Ionen, Elektronen, Positronen und Photonen Grundlagen- und angewandte Forschung betreibt. Seit 2014 ist er Senior Consultant, was ihm mehr Freiraum lässt, um solche Preise und die damit verbundenen Möglichkeiten auch richtig nutzen und genießen zu können.

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