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14.03.2018
Dinosaurier-Eier im Neutronenlicht
Die drei Dinosauriereier stammen aus demselben Gelege, das in China gefunden wurde. © Wenzel Schürmann / TUM
Dass Dinosaurier Eier legten, ist bereits bekannt. Dass die Jungen derselben Mutter aber zu unterschiedlichen Zeiten aus den Eiern schlüpfen, beobachtete man bisher nur bei modernen Vögeln. Jetzt könnte mit Messungen am FRM II erstmals der Beweis erbracht werden, dass schon ihre Vorfahren, die Dinosaurier, asynchron geschlüpft sind.
Thomas Engler und Tzu-Ruei Yang haben drei Dinosaurier-Eier zum Messen an die Forschungs-Neutronenquelle FRM II mitgebracht: Sie stammen alle aus demselben Gelege, das 2006 in der chinesischen Provinz Jiangxi gefunden wurde. Der Fund an sich war bereits eine Sensation, weil zum ersten Mal mehrere Eier nachweislich aus demselben Gelege der Kreidezeit entdeckt wurden.
Der Bayerische Rundfunk interviewt Dr. Malgorzata Makowska vor dem bereits montierten Dino-Ei im Messraum von NECTAR. © Wenzel Schürmann / TUM
Die beiden Geowissenschaftler der Universität Bonn hoffen mit der Neutronentomographie am Instrument NECTAR mehr zu erfahren über die Embryonen im Inneren der Eier. Denn ihre bisherigen Untersuchungen mit Röntgencomputertomographie und Präparationstechniken deuten darauf hin, dass die Dinos der Gruppe Oviraptosauria in ihren Eiern unterschiedlich weit entwickelt waren. „Das wäre das erste Mal, dass wir beweisen könnten, dass schon Dinosaurier asynchron geschlüpft sind“, erklärt Tzu-Ruei Yang. Bisher hatte man angenommen, dass sich dieses Merkmal erst bei den Nachfahren der Dinosaurier, einem Zweig der Vögel entwickelt hat.
Dr. Malgorzata Makowska leitet die Messungen am NECTAR und wird den Geowissenschaftlern hochaufgelöste 3-D-Bilder von den Knochen der Embryonen liefern. „Mit der Neutronentomographie können wir zerstörungsfrei in die Eier hineinblicken.“
Um thermische Neutronen nutzen zu können, war das Instrument NECTAR umgebaut worden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat dieses Projekt unter der Nummer 05K16VK3 gefördert.
Beitrag im Fernsehen:
Bayerisches Fernsehen, Gut zu wissen, 31.3.
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