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11.12.2017
„Cloppenburg“ mit Neutronen analysiert
Der Meteorit wurde erstmals der Öffentlichkeit während der Mineralientage präsentiert. © Dr. X. Li / TUM
Cloppenburg ist eine Stadt in Niedersachsen und deshalb Namensgeberin für einen seltsamen Stein, der dort bereits im März 2017 gefunden wurde. Experten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) konnten nach eingehender Analyse zweifelsfrei bestätigen, dass es sich dabei um ein Stück Meteorit aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter handelt.
Er erhielt nach seinem Fundort den Namen Cloppenburg und ist 4,5 Milliarden Jahre alt. Allerdings konnten der Schüler Nicholas Leister und sein Betreuer Dr. Xiaosong Li am FRM II feststellen, dass es Hinweise auf eine sehr starke terrestrische Verwitterung gibt, der Stein also bereits vor langer Zeit auf der Erde aufgetroffen ist. Die beiden haben im Rahmen des TUM Kollegs unterschiedliche Meteoriten in ihrer elementaren Zusammensetzung mithilfe der Neutronen-Aktivierungs-Analyse (NAA) an der Radiochemie München (RCM) untersucht, nachdem die Proben zuvor am FRM II bestrahlt wurden. Darunter war auch der 49. deutsche Meteorit „Cloppenburg“. „Leider ist das ein ganz gewöhnlicher Chondrit vom Typ H ohne chemische Auffälligkeiten einschließlich der Spurenelemente gewesen“, bedauert Dr. Li. Die meisten Meteoriten sind Chondrite; der Name stammt von ihrem Gehalt an Silikatkügelchen (Chondren). Der Typ H ist durch den hohen Eisengehalt (von High Iron) von 22-30 % charakterisiert.
Das erste Forschungsresultat wurde bereits auf einer DFG-Fachtagung im Herbst 2017 präsentiert. Die einzelnen Ergebnisse aller Untersuchungen sollen noch in einer Fachzeitschrift publiziert werden. Die Öffentlichkeit durfte diesen „jüngsten“ Meteoriten allerdings schon im Oktober bei den Mineralientagen in München, der Munich Show, bewundern.
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