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04.11.2025

Ausgezeichnete Forschung an frustrierten Magneten

Die MLZ-Physikerin Dr. Leonie Heinze wurde mit dem Heinrich-Büssing-Preis des Braunschweigischen Hochschulbundes ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis würdigt ihre herausragende Doktorarbeit über frustrierte magnetische Materialien – ein Thema, das mit den auftretenden ungewöhnlichen magnetischen Zuständen in der Festkörperphysik auf großes Interesse stößt.

Leonie Heinze Leonie Heinze Dr. Leonie Heinze forscht am MLZ am polarisierten Neutronendiffraktometer POLI weiter an frustrieten magnetischen Materialien. © Iris Köhler / Forschungszentrum Jülich

Dr. Leonie Heinze forscht am MLZ am polarisierten Neutronendiffraktometer POLI weiter an frustrieten magnetischen Materialien. © Iris Köhler / Forschungszentrum Jülich

Was Materialien frustriert
In ihrer Promotion an der Technischen Universität Braunschweig untersuchte Leonie Heinze natürlich vorkommende Mineralien, die Modellsysteme für frustrierte Magnete darstellen. Laut den Gutachtern leistete die Physikerin damit einen herausragenden Beitrag zum Quantenmagnetismus. „So wie sich drei Personen nicht alle gleichzeitig direkt gegenübersitzen können, können sich auch drei auf einem Dreieck angeordnete Elektronenspins nicht alle gleichzeitig antiparallel zueinander ausrichten, auch wenn dies die Kopplungen zwischen den Spins eigentlich diktieren. Eine solche Konkurrenzsituation findet man auch in manchen magnetischen Materialien.“ Diese Frustration hat Auswirkungen auf die Eigenschaften des Materials: „Das Material wird durch die konkurrierenden Kopplungen magnetisch verwirrt, und es entstehen neuartige und ungewöhnliche magnetische Zustände“, sagt Leonie Heinze.

Leonie Heinze 2 Leonie Heinze 2 Dr. Leonie Heinze (2. v. r.) nimmt den mit 10.000 Euro dotierten Heinrich-Büssing-Preis für ihre Doktorarbeit an der TU Braunschweig entgegen. © Andreas Bormann / Braunschweigischer Hochschulbund

Dr. Leonie Heinze (2. v. r.) nimmt den mit 10.000 Euro dotierten Heinrich-Büssing-Preis für ihre Doktorarbeit an der TU Braunschweig entgegen. © Andreas Bormann / Braunschweigischer Hochschulbund

Experimente nahe dem absoluten Nullpunkt
Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit in der Gruppe von Stefan Süllow am Institut für Physik der Kondensierten Materie war das seltene Mineral Linarit, das als Modellsystem für eine frustrierte Spin-Kette dient. Für ihre Experimente setzte sie das Material Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt aus, da viele Phänomene des Quantenmagnetismus erst bei diesen extrem niedrigen Temperaturen beobachtet werden können.

Ein Puzzle aus Experimenten
Aktuell forscht Leonie Heinze am Jülich Center for Neutron Science (JCNS) des MLZ als Instrumentenwissenschaftlerin am polarisierten Neutronendiffraktometer POLI weiter an frustrierten Magneten, beispielsweise an dem Mineral Atacamit, einer Sägezahnkette aus Spins. „Besonders schön finde ich, wie man den Magnetismus eines Materials wie bei einem Puzzle durch viele verschiedene, sich ergänzende Experimente zunehmend besser versteht. Eine wichtige experimentelle Technik hierbei ist die Neutronenstreuung, die mir während meiner Promotion sehr ans Herz gewachsen ist“, sagt Leonie Heinze.

Originalpublikation:
Heinze, L., 2024. Competing magnetic phases of frustrated quantum magnets. Braunschweig. https://doi.org/10.24355/dbbs.084-202312111318-0
Pressemitteilung der TU Braunschweig

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