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26.05.2023

Von Sydney nach Garching: Professor Maxim Avdeev am MLZ

Img 5582 cropped Img 5582 cropped Anatoliy Senyshyn (l.) und Max Avdeev (r.) auf dem Gelände des FRMII © Bernhard Ludewig
Anatoliy Senyshyn (l.) und Max Avdeev (r.) auf dem Gelände des FRMII © Bernhard Ludewig

Im März 2023 hatte das MLZ das Vergnügen, Maxim Avdeev – Diffraction Group Manager bei der Australian Nuclear Science and Technology Organisation und Professor an der University of Sydney – zu Gast zu haben. Die MLZ-Wissenschaftsgruppe “Strukturforschung” war Gastgeber für Prof. Avdeev vor Ort.

“So etwas habe ich noch nie gemacht, das ist schon aufregend”, sagt Prof. Dr. Maxim Avdeev, als er in einer Pause der European Conference on Neutron Scattering (ECNS) 2023 für ein Foto posiert.
Es hat einige Zeit gedauert, bis er endlich von Sydney nach München reisen konnte. Die Planungen für den Besuch hatten bereits vor der Corona-Pandemie begonnen und mussten aufgrund von Reisebeschränkungen mehrmals verschoben werden. Ermöglicht wurde dies durch das TUM Global Visiting Professor Program, das die Möglichkeit bietet, exzellente Professor:innen von Spitzenuniversitäten für Lehr- und Forschungskooperationen zu gewinnen.
Dr. Anatoliy Senyshyn ist Instrumentenwissenschaftler am hochauflösenden Strukturpulverdiffraktometer SPODI, und auf seine Anregung hin lud der Wissenschaftliche Direktor des MLZ, Peter Müller-Buschbaum, Avdeev ein. Sie arrangierten für ihren Gast die Teilnahme an der ECNS in Garching, einen Vortrag bei TUM.Int und den Austausch mit PostDocs und Doktoranden von MLZ und TUM.

Vom Chemiker zum Neutronenforscher
Maxim Avdeev ist eigentlich Chemiker mit dem Schwerpunkt Materialforschung. Er promovierte 1999 in Physikalischer Chemie an der Südlichen Föderalen Universität in Rostow, Russland, und arbeitete anschließend als Postdoc in Portugal und am Argonne National Laboratory in den Vereinigten Staaten. Seit 2005 ist er bei der Australian Nuclear Science and Technology Organisation (ANSTO) als Forscher tätig und mitverantwortlich für das Neutronendiffraktometer Echidna, das dem SPODI ähnelt. Seit 2021 hat er auch eine Professur an der Universität von Sydney inne. Max Avdeev kam zunächst als externer Nutzer zur Neutronenforschung, als er im Rahmen seiner Promotion über die Kristallstruktur anorganischer Materialien forschte. Im Laufe der Jahre wuchs jedoch sein Interesse an der Methode, so dass er sich darauf spezialisierte. Dass er eine Art Quereinsteiger ist, sieht er als großen Vorteil: “Die Wissenschaft wird immer interdisziplinärer und unsere Probleme immer komplexer. Die Fähigkeit, verschiedene Perspektiven einzunehmen, wird immer wichtiger.”

Img 7039 cropped Img 7039 cropped Max Avdeev kam bei der ECNS in Garching mit vielen alten und neuen Kollegen ins Gespräch. © Bernhard Ludewig

Max Avdeev kam bei der ECNS in Garching mit vielen alten und neuen Kollegen ins Gespräch. © Bernhard Ludewig

MLZ “sehr interessant für meine Studierenden”
Wie der FRM II bei München befindet sich auch der Open Pool Australian Lightwater Reactor (OPAL) nicht weit von Sydney entfernt. Dorthin schickte Senyshyn im Januar zwei seiner Doktoranden, um mit Avdeev Experimente zur Neutronenstreuung durchzuführen. Die internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft ermöglicht es den jungen Forschern, ihre Messungen mit Neutronen auch während der derzeitigen Betriebspause des FRM II durchzuführen. “Sobald der FRM II wieder in Betrieb ist, wäre es für meine Studierenden sehr interessant, die Gruppe von Anatoliy zu besuchen”, so Avdeev.
Besonders beeindruckt ist Avdeev von der engen Anbindung des MLZ an die TUM. “Die formale Verbindung macht es jungen Wissenschaftler:innen leichter, Neutronen zu nutzen oder sich in der Forschung damit zu spezialisieren.” Die Verbindung zwischen ANSTO und australischen Universitäten sei weniger direkt, obwohl man sich bemühe, den Austausch zum Beispiel durch Workshops zu intensivieren.

“Die Verbindung zwischen MLZ und ANSTO soll gestärkt werden.”
Australien hat etwa 26 Millionen Einwohner auf einer Fläche, die mehr als 20-mal so groß ist wie Deutschland, und liegt in einem relativ abgelegenen Teil der Welt. Der FRM II hingegen hat den Vorteil, dass er allein aufgrund seiner geografischen Lage Zugang zu Volkswirtschaften mit 80 Millionen Menschen in Deutschland und fast 450 Millionen in der Europäischen Union hat.
Die langfristige Strategie von ANSTO besteht daher darin, die Beziehungen zu internationalen Partnern zu stärken, um den Austausch von Wissenschaftler:innen zu fördern und Nutzer für die akademische und kommerzielle Nutzung von Neutronen zu gewinnen.
Max Avdeev sieht seinen Besuch im MLZ als einen wichtigen Schritt in diese Richtung: “Ich denke, diese Reise war erfolgreich und wir sollten weiter daran arbeiten, die Verbindungen zwischen MLZ und ANSTO zu stärken. Ich freue mich auf eine stärkere Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Garching.”

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