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Mit Blaulicht und Tatütata

Rettungssanitäter Marcell Wolf Rettungssanitäter Marcell Wolf Im Ehrenamt beim Deutschen Roten Kreuz: Dr. Marcell Wolf. © DRK/Ov Ludwigsburg
Im Ehrenamt beim Deutschen Roten Kreuz: Dr. Marcell Wolf. © DRK/Ov Ludwigsburg

Unter der Woche forscht Dr. Marcell Wolf mit Neutronen an der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (MLZ). An Wochenenden engagiert er sich ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz. Bei beidem kommt ihm eine Eigenschaft besonders zugute: Seine Fähigkeit, in allen Situationen Ruhe zu bewahren. Auch in der Corona-Pandemie ist sein Einsatz gefragt.

Marcell Wolf mag die ungewöhnlichen Fälle im Rettungsdienst. Er erzählt von einer Rettung von einem Baugerüst herunter – der Patient war gefallen und konnte nicht mehr von selbst absteigen. Sogar die Feuerwehr musste mithelfen.

Dr. Marcell Wolf ist Wissenschaftler an der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (MLZ) und dort für das Instrument TOFTOF verantwortlich. Im Bereich der Soft Matter untersucht er das Phasenverhalten der flüssig-flüssig Phasenseparation in Proteinlösungen unter Druck. Aktuell beschäftigt er sich zudem mit einem „ Rapid Access Proposal “, mit dem Wissenschaftler eine vorrangige und schnelle Vergabe von Messzeiten beantragen können, wenn sie Forschung zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 betreiben. Als Instrumentverantwortlicher betreut und unterstützt Wolf die Gastwissenschaftler am Instrument.

Neben seiner Tätigkeit am MLZ arbeitet Wolf ehrenamtlich beim Roten Kreuz in den Ortsvereinen Freising und Ludwigsburg im Sanitätsdienst und Bevölkerungsschutz. Er wollte „etwas Sinnvolles tun“, deswegen kam er zum Rettungsdienst. Erst als Zivildienstleistender, dann als Job neben dem Physik-Studium und jetzt seit rund 10 Jahren im Ehrenamt. In seiner alten Heimat Ludwigsburg engagiert er sich noch immer im Vorstand und hat Verantwortung für die Medizinprodukte.
Die aktuelle Corona-Pandemie betrifft auch Marcell Wolf: Wird zusätzliches Personal benötigt, ist er bereit, einzuspringen. Derzeit bedeutet das für ihn, Schichten einer Corona-Hotline zu übernehmen und Termine für Drive-In Tests zu koordinieren sowie auf der entsprechenden Station mitzuarbeiten. Falls nötig, wird er dafür auch von seiner Arbeit am MLZ freigestellt.

Marcell Wolf Marcell Wolf Ob an der Neutronenquelle oder am Steuer eines Rettungswagens: Marcell Wolf bleibt besonnen. © Veronika Aechter/FRM II

Ob an der Neutronenquelle oder am Steuer eines Rettungswagens: Marcell Wolf bleibt besonnen. © Veronika Aechter/FRM II

Marcell Wolfs Antrieb: Menschen helfen
„Die Scheu, fremden Menschen so nahe zu kommen, verliert man schnell“, erklärt Marcell Wolf während er mir den Koffer mit Intubations-Instrumenten zeigt, „schließlich möchte man so gut es geht Hilfe leisten“. Denn was Wolf antreibt, ist sein Wunsch, mit seinem Einsatz Menschen helfen zu können. Und ihm gefällt, dass es immer spannend bleibt: „Jeder Einsatz ist anders. Selbst Routineeinsätze laufen selten gleich ab. Oft braucht es viel Improvisationstalent, um knifflige Situationen lösen zu können.“
Am MLZ profitieren Wolfs Kollegen von seiner Ausbildung: Hier ist er als Ersthelfer zur Stelle, wenn sich jemand verletzt. Und auch ihm helfen Fähigkeiten aus seiner Sanitäter-Erfahrung im Job: „In stressigen Situationen bin ich ruhiger, weil ich eher daran gewöhnt bin.“ Wenn ein Versuch mal nicht auf Anhieb klappt, kann er besonnen handeln. Diese Fähigkeit zur Improvisation kommt ihm als Wissenschaftler entgegen.

Marcell Wolf Marcell Wolf Sirene und Blaulicht: Das Martinshorn darf nur auf Anweisung der Rettungsleitstelle angeschaltet werden, wenn zu einem Einsatz gefahren wird. © Veronika Aechter/FRM II

Sirene und Blaulicht: Das Martinshorn darf nur auf Anweisung der Rettungsleitstelle angeschaltet werden, wenn zu einem Einsatz gefahren wird. © Veronika Aechter/FRM II

Rettungseinsätze sind oft emotional
„Wenn es um Kinder geht, wird es natürlich schnell emotional, das geht einem nahe“, meint Wolf und blickt auf die winzigen Beatmungsmasken in seiner Hand. Die Kleinste soll einem Säugling passen. Auch alle anderen Geräte sind im Krankenwagen zusätzlich in der kleineren Kinder-Version vorhanden. „Jeder Rettungssanitäter lernt auch, ein Kind zur Welt bringen“, erklärt Marcell Wolf, „ich wurde auch schon zu Geburten gerufen.“

Als Fahrer braucht Marcell Wolf starke Nerven
Probeweise lag Wolf schon selbst auf der Trage im Rettungswagen: „Das ist eine ganz schön wackelige Angelegenheit. Ich verstehe, warum sich einige Patienten da beschweren“, ist sein Fazit.
Dieses Wissen hilft ihm aber auch, wenn er selbst am Steuer des Rettungswagens sitzt und mit Blaulicht und Sirene rote Ampeln überfährt. Das ist nicht ohne Risiko: „Man muss zu jedem Zeitpunkt damit rechnen, dass alles passieren kann“, betont Wolf, „Autofahrer verhalten sich oft unberechenbar, sind überfordert mit der Situation.“ Damit begeben sich dich Ersthelfer auf jeder Fahrt selbst in Gefahr. Auch hier kommt Marcell Wolf vor allem eine Fähigkeit zugute: Ruhe bewahren!

Veronika Aechter

Presse- und Öffentlichkeits-
arbeit FRM II

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