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Meisterschützin am FRM II

Lea Kleesattel

Arm strecken und heben, Spannung halten, zielen und schießen. Lea Kleesattel bewahrt am Schießstand absolute Ruhe und Konzentration.

© BSSB

Arm strecken und heben, Spannung halten, zielen und schießen. Guter Treffer. Lea Kleesattel lässt sich nichts anmerken, hochkonzentriert hat sie den Blick auf die Zielscheibe gerichtet. Knapp einen Meter links und rechts neben ihr stehen ihre Gegner und sind auf ihre eigenen Zielscheiben fixiert, doch diese blendet sie aus zusammen mit den Schüssen, die sich aus deren Waffen lösen. Sie konzentriert sich nur auf sich, ihre Technik und ihre eigenen Schüsse.

Arm strecken und heben, Spannung halten, zielen und schießen. Wieder ein guter Treffer. 60 dieser Schüsse werden an einem Wettkampf im Luftpistolenschießen abgegeben, aber davor sind beliebig viele Probeschüsse erlaubt. Während der ein oder andere grimmig dreinschauende Actionheld diese Schussanzahl am Schießstand innerhalb weniger Minuten abfeuert, haben professionelle Wettkampfsportler um einiges mehr Zeit. 75 Minuten ist die festgelegte Schießzeit, die den Sportlern für 60 Schuss zur Verfügung steht. Diese Zeit ist auch notwendig und höchste Konzentration erforderlich.

Ruhe bewahren und dem Druck standhalten

Zurück zum Schießstand. Arm strecken und heben, Spannung halten, zielen und schießen. Diesmal leider kein guter Treffer. „Man darf in der Situation nach einem schlechten Schuss nicht verzweifeln, sondern sollte diesen abhaken und dafür die Aufmerksamkeit in die folgenden Schüsse legen“, sagt Lea Kleesattel. „Den meisten Druck baue ich mir eigentlich selber auf, da ich sehr ehrgeizig bin und mein Ziel vor Augen auch erreichen möchte“, gesteht sie. Seit 2018 arbeitet sie in der Instrumentensteuerung am FRM II, nachdem sie hier auch ihre Ausbildung als Fachinformatikerin absolviert hatte.

Mit 14 schon deutsche Vizemeisterin

Mit zwölf Jahren ist sie Mitglied im Schützenverein geworden und schießt seitdem mit der Luftpistole. 2013 kam dann die Sportpistole dazu und nur ein Jahr später wurde sie deutsche Vizemeisterin und im Jahr darauf deutsche Meisterin. Weitere Erfolge folgten, darunter mehrere Qualifikationen, noch ein Meistertitel im Luftpistolenschießen 2017 und in den Europameisterschaften die Teammedaille Bronze 2016 und die Teammedaille Silber 2017. Auf nationaler Ebene hat sie sich ebenfalls verdient gemacht. Mit ihrem Team schießt sie seit 2016 in der Bayernliga und ist dann zwei Jahre später in die zweite Bundesliga aufgestiegen.

Lea Kleesattel am Schießstand Lea Kleesattel am Schießstand Seit ihrem 12. Lebensjahr steht Lea Kleesattel erfolgreich hinter dem Schießstand. Was Sie daran fasziniert? "Es ist der Reiz sich selbst herauszufordern und zu versuchen seine eigene Leistung zu übertreffen.“ © Lea Kleesattel

Seit ihrem 12. Lebensjahr steht Lea Kleesattel erfolgreich hinter dem Schießstand. Was Sie daran fasziniert? "Es ist der Reiz sich selbst herauszufordern und zu versuchen seine eigene Leistung zu übertreffen.“ © Lea Kleesattel

Viel Zeit bleibt nicht neben Arbeit und Schießen

Für all das ist viel Training nötig. Drei bis fünf Mal in einer Woche trainiert sie das Schießen. Hinzu kommen Kraft- und Ausdauersport sowie ein bis zwei Mal im Monat Lehrgänge und Trainingslager. „Dort verinnerlichen und verfeinern wir unsere Technik. Des Weiteren werden taktische und psychologische Herangehensweisen besprochen“, erklärt Lea Kleesattel. Wie bringt sie das alles unter einem Hut? Arbeit und Sportschießen? „Viel Zeit für was anderes bleibt leider nicht“, gesteht sie. Zum Glück gibt es eine Trainingsmöglichkeit in Garching Hochbrück, nicht weit vom Forschungszentrum, wo auch ihr Büro ist. Einmal die Woche fährt sie dahin zum Training und kann unter Aufsicht eines Trainers schießen. Die anderen Male trainiert sie im Schützenverein zuhause.

Kollegen fiebern beim Turnier mit

Konzentration, Teamfähigkeit, Zielstrebigkeit, Ehrgeiz und bei stressigen Situationen nicht den Kopf verlieren. Das sind Fähigkeiten, die das Schießen stärkt. „Deshalb hat mich dieser Sport auch von Anfang an gefesselt. Es ist der Reiz sich selbst herauszufordern und zu versuchen seine eigene Leistung zu übertreffen“, sagt sie. Diese Fähigkeiten sind nicht nur hinter Kimme und Korn wichtig, sondern sehr hilfreich im Arbeitsalltag. „Ich glaube schon, dass mir das hilft, besonders bei Zeitdruck einen kühlen Kopf zu bewahren.“ „Das stimmt, sie lässt sich kaum aus der Ruhe bringen“, bestätigt Jens Krüger, der ihr Ausbilder war und jetzt ihr Vorgesetzter ist. Er steht mit ihrem ganzen Team hinter ihr, wenn es um das Schießen geht. „Wir fiebern immer mit, wenn sie gerade auf einem Turnier ist“, sagt Jens Krüger. „Und stolz sind wir auch sehr auf sie“. Die Unterstützung wird sie sicher brauchen. In der Saison 2019/2020 wird sie in der 1. Bundesliga schießen. „Ich bin sehr gespannt darauf. Es ist nochmal was ganz anderes als die zweite Bundesliga. Es wird aber sicher auch Spaß machen“, sagt sie, bevor sie sich wieder ihrem PC zuwendet. Und wer weiß, welche Meisterschaftsqualifikation noch anstehen wird.

Georgios Mantzaridis
© HEIDI-FOTO

Georgios Mantzaridis

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