Positronen

Die kleine Masse und die Möglichkeit ihre kinetische Energie präzise einstellen zu können, das macht Positronen zu einer hervorragend geeigneten Sonde für die Festkörperforschung. Als Antiteilchen des Elektrons annihiliert das Positron mit einem Elektron mit charakteristischer Lebensdauer. Die dabei auftretende Annihilationsstrahlung lässt Rückschlüsse auf die lokale Umgebung des Annihilationsorts zu. So ist z.B. die Positronenlebensdauer in einer atomaren Leerstelle etwas größer als im ungestörten Kristallgitter. Auf diese Weise lassen sich geringe Leerstellenkonzentrationen von bis zu 10^-7/Atom detektieren.

An NEPOMUC wird der hochintensive Positronenstrahl durch Absorption hochenergetischer Gamma-Strahlung über Paarbildung erzeugt. Die Positronenquelle NEPOMUC befindet sich in der Spitze des Strahlrohres SR-11. Hochenergetische Gamma-Strahlung wird dort durch den Einfang thermischer Neutronen in Kadmium erzeugt. Die Paarbildung von Positronen und Elektronen findet in Platinfolien statt. Die Positronen werden mit elektrischen und magnetischen Feldern zu einem Strahl geformt und zu verschiedenen Instrumenten an der Positronenstrahlanlage NEPOMUC geführt.

Außer den verschiedenen Instrumenten bietet der offene Strahlplatz (OP) den Usern die Möglichkeit, mit eigenen dort angeschlossenen Messaufbauten Positronenstrahlexperimente an NEPOMUC durchzuführen.